Akademische Jubiläumskulturen – gestern, heute und morgen
Jubiläen sind zentraler Bezugspunkt unserer Geschichtskultur – doch hat das Jubiläum auch selbst eine Geschichte. Beides gilt besonders für Hochschulen als gesellschaftliche Elitenschmieden, die ihre herausgehobene Funktion auch aus ihrer Tradition ableiten. Akademische Gründungsjubiläen verweisen so auf zentrale Felder gesellschaftlicher Relevanzzuschreibungen. Dies zeigen verschiedene jüngere Darstellungen – darunter auch der am 22. November erscheinende Sammelband „Inszenierte Geschichte. Medialität und Politik europäischer Hochschuljubiläen von 1850 bis heute“.
Für die Geschichtswissenschaft ist das historische Jubiläum jedoch nicht nur Forschungsgegenstand, sondern häufig auch Forschungspraxis. Jahrestage bieten Historikerinnen und Historikern Gelegenheiten und Chancen. Um runde Jahrestage herum ergeben sich Konstellationen, in denen Mittel bereitstehen und Stellen geschaffen werden können.
Umso wichtiger ist es, über Wirkzusammenhänge des „Doing History“ im Jubiläum zu reflektieren, trotz Aufträgen unabhängige Forschung sicherzustellen, ohne den im Jubiläum erweiterten Kreis von Interessierten und Beteiligten auszuschließen. Der geplante Event bietet daher nicht nur Gelegenheit, aktuelle Forschungen zur Geschichte akademischer Jubiläen zu diskutieren. Er schafft auch einen Rahmen, um sich über das „Doing History“ rund um geplante Jubiläen von Hochschulen und Universitäten auszutauschen.
Die Veranstaltung findet online statt. Nach den beiden Plenumsvorträgen bieten Break-Out-Sessions die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch in kleineren Gruppen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; die Zugangsdaten werden eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn auf der Website bekannt gegeben.