Die Bonner Studierenden 1918-1933
M.A. Michael Holz
(Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft)
Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (bei Prof. Dr. Günther Schulz)
Veröffentlichung: Dezember 2012
Aus der bisherigen Forschung ist hervorgegangen, dass sich die Studierenden der Weimarer Zeit als erste Bevölkerungsgruppe zum Nationalsozialismus bekannten. Bereits 1929/30, drei Jahre vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Reich, hatte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) die Mehrheit in den Studentenparlamenten der deutschen Universitäten erreicht.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Dissertation mit dem politischen Verhalten der Bonner Studierenden im Zeitraum 1918-1933, insbesondere ihrem Verhältnis zur demokratischen Staatsform und ihrer Stellung zum Nationalsozialismus. Im Fokus der Untersuchung steht zum einen die Analyse der Zusammensetzung der Bonner Studierendenschaft nach sozialer, konfessioneller und lokaler Herkunft sowie deren sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Weiterhin werden Äußerungen studentischer Gruppierungen (Studentenverbindungen, parteinahe Hochschulgruppen) in Verbandszeitschriften und der Tagespresse untersucht und in politische Denkmuster eingeordnet. Auch die Haltung des Bonner AStA im Verfassungsstreit der Deutschen Studentenschaft (DSt) soll anhand von Sitzungsprotokollen der Studententage herausgefiltert und analysiert werden.
Zum anderen wird der Frage nachgegangen, ob lokale Besonderheiten, wie beispielsweise das Leben in Bonn unter Besatzungsherrschaft, das Aufkommen des Rheinischen Separatismus oder die Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen, Einfluss auf die politische Einstellung der Studierenden hatten.
Die Ergebnisse werden in Relation zu bereits erschienenen Lokalstudien zur Geschichte der Studierenden in der Weimarer Zeit gesetzt und abschließend bewertet.
Am Bonner Beispiel soll das Dissertationsvorhaben damit einen weiteren Beitrag zur Erforschung der Geschichte der deutschen Studierenden in der Weimarer Republik leisten.
E-Mail Kontakt zu Michael Holz: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!