Geographische Forschung an der Universität Münster im Spannungsfeld von Provinz, Politik und Wissenschaft (1918-1950)
M.A. Kathrin Baas
(Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Historisches Seminar)
Veröffentlichung: Dezember 2012
Die aktuelle Forschung zur Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts befindet sich derzeit in einem erfreulichen Wandlungsprozess. Man befasst sich nicht mehr ausschließlich mit ereignisgeschichtlichen Aspekten, sondern beschäftigt sich aus einer strukturgeschichtlichen Perspektive mit wissenschaftsgeschichtlichen Themen. In meiner Dissertation soll es um die Geschichte der Geographie an der Universität Münster von 1920 bis 1960 gehen. Der Untersuchung wird die Frage nach der Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Politik übergeordnet. Vorausgesetzt wird hierbei, dass diese beiden Sphären nicht voneinander getrennt, sondern auf vielen Ebenen eng miteinander verzahnt waren. In Anlehnung diese Theorie von Mitchell Ash soll es im meinem Dissertationsprojekt um die Auswirkungen eines politischen Systemwechsels auf Personen, Institutionen sowie Forschungsinhalte und die akademische Ausbildung gehen. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Zeit des Nationalsozialismus liegen. Epochenübergreifend soll weiterhin das Selbstverständnis der Geographie als Wissenschaft und dessen Wandel von der Weimarer Republik bis zur frühen Bundesrepublik aufgezeigt werden. Damit wird auch das Selbstbild der Geographen angesprochen. Sah man sich als ‚neue Kolonialwissenschaft’ im Dienst der Politik? Weiterhin sollen verschiedene Teildisziplinen der Humangeographie wie die Siedlungsgeographie, Landeskunde sowie vor allem Schulgeographie und Raumforschung und Landesplanung im Hinblick auf ihren inhaltlichen Wandel untersucht werden.
http://www.wwu.de/Geschichte/histsem/NZ-G/L2/Mitarbeiter/Wiss/KathrinBaas.html
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