Latin Reception of Arabic Astronomy and Cosmology in Mid-12th-Century Antioch – The Liber Mamonis and the Dresden Almagest
Dirk Grupe
(Warburg Institute London)
(bei Prof. Dr. Charles Burnett)
Veröffentlichung: Dezember 2012
Zahlreiche intelligente Abweichungen von der griechischen Textfassung machen die Dresdner Almagesthandschrift zu einer wichtigen Quelle für die lebendige Rezeption des Almagest in der arabischen Welt. Zudem gibt das Experimentieren des lateinischen Übersetzers mit innovativer Mathematik Aufschluss über ein im 12. Jahrhundert besonders lebendiges Interesse auch an methodischen Neuerungen, wie zugleich deren stark fehlerhafte Wiedergabe in der Dresdner Abschrift das unzureichende Verständnis des Kopisten für solch ungewohnte Mathematik erkennen lässt. Der Liber Mamonis ist dagegen als kommentierende Übersetzung der Kosmologie Ibn al-Haythams ein Beispiel dafür, wie die lateinischen Übersetzer mit der Wiedererschließung antiken Wissens unmittelbar auch dessen moderne Interpretation aufgenommen, um eigene Beiträge erweitert und den in Europa verbreiteten Deutungen - im Fall des Liber Mamonis der makrobianischen Kosmologie - entgegengestellt haben.
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